Meine Meinung zum Thema "Glasfaser-Ausbau VG Unkel"
Derzeit läuft eine Nachfrage-Bündelung in den Ortsteilen Unkel, Erpel und Hoch-Erpel und Bruchhausen. Rheinbreitbach hatte beim letzten Mal vor ca. 2-3 Jahren schon die Quote erreicht und dort ist der Ausbau schon erfolgt. Bis zum 04. Oktober 2025 MUSS die Quote von 33% eingegangen sein, um einen Ausbau zu realisieren. Voraussichtlich wird es keine langfristige neue Förderung mehr geben. Damit sind alleine pro Haushalt 1500,- € plus 2 Jahre geringerer Monatsbeitrag weg.
Die Argumente hier sind rein privater Natur und spiegeln meine Anschauung wieder. Es gibt auch noch einige Aspekte mehr, die mir hier aber zu komplex wurden. So habe ich mich auf die Themen beschränkt, die ich in Gesprächen als wesentlich erfahren habe.
Meine eigene Entscheidung finden Sie dann im unteren "Fußbereich" dieser Seite. Auch diese persönliche Begründung ist sehr verkürzt, aber gibt auch so immer noch meine Meinung wieder.

Pro
- Immobilienwertsteigerung
Die Zukunft ist digital. Home-Office, Schulbildung per Internet-Unterstützung, viele digitale Alltags-Angebote, Sicherheitsfeatures, Gesundheitsdienste usw usw. - beim Verkauf oder Vermietung von Wohnraum zählt zum Standort-Vorteil mehr und mehr die Netzgeschwindigkeit. - Gesundheitsbetreuung
Pflege wird mehr nachgefragt, aber die Fachkräfte steigen nicht in gleicher Anzahl mit. Konsequenz: Was sich digital auslagern lässt, wird in der Zukunft mehr! Will man das? Nein! Ändert das was an der Aussage? Auch nicht. Es wird nur die Frage geben: Gibt es die Möglichkeit einer kompensierenden technischen Versorgung oder nicht - und falls nicht: Pech gehabt. - Bildung
Wer für junge Familien und deren Nachwuchs eine gute und zukunftsweisende Bildung wünscht, kommt um digitale Inhalte und Zugänge nicht mehr drum herum. Die Konsequenz: Junge Familien wissen das und ziehen dorthin, wo die "digitale Infrastruktur" auch vorhanden ist. - Beruf
Längst nicht jeder Beruf lässt sich von Zuhause aus ausüben. ABER: diese Berufe mit Home-Office gibt es auch. Freiberufler benötigen teilweise enorme Bandbreiten. Wer gut bezahlte Menschen für die eigene Gemeinde sucht, sollte für diese digitale Infrastruktur frühzeitig Sorge tragen. - Medizinische Versorgung
Die Arztpraxen werden zu einer Modernisierung gezwungen. Und die elektronische Patientenakte erfordert auch dort u.a. neben Arbeitszeit auch digitale Infrastruktur. Ein Röntgenbild oder ein CT wird von Ort A nach Ort B einsehbar werden: und ist ein Riesen-Daten-Paket. Im ländlichen Bereich heißt das: hat eine Praxis überhaupt die Chance, das zu laden? Falls nicht, kann eine medizinische Versorgung schon deswegen bei aller persönlicher Qualifikation nicht mit einer Stadt mithalten. Wenn schon die Attraktivität für einen Landarzt / -ärztin schwierig ist, kommt das noch oben drauf. Wir entscheiden also minimal heute schon mit, wie gut unsere Versorgung der Zukunft sein könnte. Von der alltäglichen Pflege fange ich erst gar nicht an, denn die spüren wir irgendwann alle am eigenen Leib. Und sie wird technisierter sein als heute, nicht nur wegen Fachkräftemangel.

Contra
- Bandbreite reicht heute aus
"Ich komme mit meiner Bandbreite gut zurecht. Warum also aufstocken?"
Das ist die Frage an die eigene Zukunftseinschätzung. Wer hätte damals gedacht, wie wichtig mal Computer, Smartphone und ähnliches werden könnten? Und die technische Weiterentwicklung ist heute erneut schneller geworden. - Baumaßnahmen in den Straßen
Das lässt sich nicht wegdiskutieren. Denn die Kabel verlegen sich nicht von selbst. Jede Änderung von Infrastruktur erfordert bauliche Zeiten. Durch diese Phase muss man durch, wenn man zum Ziel will. Wenn die Quote der Nachfrage hoch genug ist, kommt dies allerdings ohnehin auf alle zu, ob sie es wollten oder nicht. Und wenn es nicht heute zu einer preisgünstigen Zeit geschieht, kommt es in 10-15 Jahren zu deutlich ungünstigeren Konditionen dennoch auf uns zu. - Baumaßnahmen am Haus
Zum Glück ist (meistens) die Zeit der aufgebuddelten Vorgärten vorbei dank der Möglichkeit der Erdbohrung. Aber unvorhersehbare Besonderheiten gibt es auch. Allerdings gehen diese nicht auf die Kosten der Eigentümer. Später schon. - Nach 2 Jahren Kostenexplosion
Zwei Jahre gibt es einen guten Tarif - und dann kommt der Hammer, wenn nicht rechtzeitig gekündigt wurde.
Ja, diese Selbstorganisation ist wichtig! Da gibt es keine mir bekannte Alternative. Bei mir steht es im Terminkalender - digital und gesichert durch Backup. - Änderung der eigenen Technik
Neue Technik hat manchmal neben den größeren Möglichkeiten auch die unangenehme Folgeerscheinung, dass die gewohnten Geräte nicht mehr funktionieren. Und diese Kosten kämen noch dazu. Was immer erzählt wird: möglich ist es, wenngleich in diesem Fall zunächst weniger eine Folge von Glasfaser. Die Modernisierung der Geräte selbst sorgt oft für ein AUS von "alter" Technik. - Ich habe davon keine Ahnung, bin verunsichert
Dieses Argument ist für mich der mit Abstand am nachvollziehbarste Grund, sich nicht für den Ausbau zu entscheiden. Und ich habe tatsächlich bei der letzten Haustür-Besuchsmannschaft vor ca. 3 Jahren erlebt: die hatten auch keine umfassende Ahnung, sondern wollten verkaufen.
Ausweg: jemanden fragen, der transparent UND verständlich antwortet. - Ich bin zu alt - für mich ist das Thema uninteressant
Das stimmt nur, wenn Sie sich selbst eine Lebenserwartung von unter 1-2 Jahren geben. UND Sie selbst nicht Eigentümer des Objektes sind. Denn für den Fall eines Verkaufs dürften Sie mit Glasfaser-Anschluss (auch noch im Bau befindlich) einen besseren Preis erzielen. - Mir fehlt das Geld
Das wäre der Fall, wenn die Förderung nicht dabei wäre. So zahlen EU und Deutschland einen beträchtlichen Anteil - und macht es damit so günstig. Es ist nach derzeitigen Grundlagen übrigens das letzte Angebot für eine Subventionierung. - Sind neue Strahlungsquellen zu erwarten?
Im Gegenteil: Kupferkabel sind Induktionsquellen - Glasfaser nicht. Sofern dieser Aspekt überhaupt und jemals eine gesundheitsrelevante Rolle spielt: Glasfaser reduziert hier den Einfluss, denn hier wird mit Lichtimpulsen gearbeitet und nicht mit Elektronen.
Mein privates Statement
Mein Wunsch für mich persönlich wäre: der Glasfaser-Anschluss möge kommen.
Nicht, weil ich ihn heute sofort bräuchte - aber in Zukunft mal brauchen werde und nie wieder so günstig dran komme. Für 2 Jahre spart es mir sogar direkt jeden Monat Geld. Für meine Erben ist es eine Wertsteigerung der Immobilie. Und der Standort Unkel wird für Betriebe attraktiver - was insgesamt die Gemeindekasse auf Dauer mit füllt. Der Wohnort Unkel wird für junge Familien mit Schulkindern wegen Bildungschancen interessanter. Von allem zusammen habe ICH auch etwas!
Zudem: Ich bin für gute Bildung immer zu haben, denn unser aller Nachwuchs soll viele offene Türen haben. Und auch für Erwachsene gilt: modernes Leben bedeutet oft lebenslanges Lernen.
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